- Cholula
- Cholụla[tʃ-], amtlich Cholula de Rivadabia [- - rriβa'ȓaβi̯a], Stadt in Mexiko, 2 149 m über dem Meeresspiegel, im Nordwesten von Puebla, 28 000 Einwohner. Zeremonialzentrum der vorkolumbischen Zeit, das (zeitgleich mit Teotihuacán) 300-650 n. Chr. seine erste Blüte erlebte und um 750 an Bedeutung verlor. Den Kern der großen Hauptpyramide, mit 160 000 m2 Grundfläche und 55 m Höhe die gewaltigste in Mesoamerika, bilden vier stufenförmig übereinander gesetzte Pyramiden. Gefunden wurde auch ein Platz mit je einem Thron auf drei Seiten, was die Vermutung erhärtete, dass Cholula von mehreren Herrschern oder Priesterfürsten gleichzeitig regiert wurde. In einigen der Auf- und Überbauungen der Pyramide sind Fresken erhalten (um 200 n. Chr.). Außerdem wurden in Cholula über 400 Gräber entdeckt. Kurz vor der spanischen Eroberung (1520/21) erlebte Cholula als Kultur- und Handelszentrum eine zweite Blüte. - Auf dem Gipfel der Pyramide die Kapelle Nuestra Señora de los Remedios (17./18. Jahrhundert, 1884 durch Erdbeben zerstört und im neoklassizistischen Stil wieder aufgebaut). In der Stadt großes ehemaliges Franziskanerkloster San Gabriel (1529-80; überwiegend in gotischem Stil; Fresken). Die zugehörige Capilla Real wurde (um 1549?) in Form einer Moschee im Mudéjarstil mit offener Kapelle und 49 Kuppeln errichtet (erst 1731 vollendet). Pfarrkirche San Andrés (geweiht 1640) mit schöner Kuppel (1782; innen ausgemalt und mit churrigueresker Ornamentik ausgestaltet).
Universal-Lexikon. 2012.